Frachter treibt verlassen vor Norwegens Küste

Ein niederländischer Frachter ist vor der Küste Norwegens in Seenot geraten und treibt nach der Rettung der Besatzung verlassen im Meer. Die „Eemslift Hendrika“ war von Bremerhaven in Deutschland nach Kolvereid in Norwegen unterwegs, als das Schiff bei stürmischem Wetter eine schwere Schlagseite bekam, wie die norwegischen Behörden gestern mitteilten. Die zwölfköpfige Mannschaft hatte tags zuvor einen Notruf abgesetzt und wurde per Hubschrauber von dem Frachter gerettet.

Vier Besatzungsmitglieder mussten ins Meer springen und wurden aus dem Wasser gerettet, da die Wellen das Schiff während der Rettungsaktion stark zum Schaukeln brachten. Filmaufnahmen der norwegischen Einsatzkräfte zeigten einen Mann mit einer orangefarbenen Rettungsweste, der vom Heck des Schiffs in die raue See sprang.

Danach trieb der verlassene Frachter, dessen Motor defekt ist, rund 130 Kilometer nordwestlich der Hafenstadt Alesund. Eines der an Deck befindlichen Boote sei ins Wasser gefallen und habe die Schlagseite verringert, teilten die Behörden mit. „Die Lage scheint stabiler zu sein, aber es besteht immer noch die Gefahr, dass es kentern könnte“, sagte Hans-Petter Mortensholm von der norwegischen Küstenverwaltung.

„Wir wollen jemanden an Bord schicken, um einen Abschleppvorgang zu organisieren, sobald es die Wetterbedingungen erlauben“, fügte Mortensholm hinzu. Die „Eemslift Hendrika“ stellt mit ihren 350 Kubikmeter Schweröl und 75 Kubikmeter Diesel an Bord ein Risiko für die Umwelt dar.