Schrems geht gegen Werbe-ID auf Android-Handys vor

Der Datenschutzaktivist Max Schrems hat in Frankreich eine Klage gegen Google eingereicht. Er wirft dem US-Konzern vor, Nutzerinnen und Nutzern von Android-Telefonen ohne deren Zustimmung illegal zu verfolgen. Das teilte die Datenschutzorganisation Noyb heute mit und bestätigte damit einen Bericht der „Financial Times“.

Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android generieren eindeutige Werbe-IDs, die es Google und Drittanbietern ermöglichen, das Surfverhalten der Nutzer zu verfolgen, um sie gezielt mit Werbung anzusprechen.

In einer Beschwerde bei der französischen Datenschutzbehörde CNIL argumentiert Schrems’ Datenschutzorganisation noyb, dass Google die Anwender nicht zuvor ausdrücklich um Erlaubnis gebeten habe, bevor die Werbecodes erstellt und gespeichert worden sein. Das seien „illegale Operationen“.

Verfahren läuft auch gegen Apple

Zuvor hatte noyb bereits rechtliche Schritte eines privaten Anwenders gegen die Werbe-ID auf den iPhones von Apple (Identifier for Advertisers, IDFA) unterstützt. Der Fall wird derzeit von den österreichischen und spanischen Datenschützern geprüft. Der US-Konzern hat die Vorwürfe von noyb als „sachlich unzutreffend“ zurückgewiesen.

Noyb forderte nun die französische Datenschutzbehörde auf, eine Untersuchung über Googles Tracking-Praktiken einzuleiten und das Unternehmen zu zwingen, die Datenschutzregeln einzuhalten. Gleichzeitig forderte der Verein die CNIL auf, Geldstrafen gegen Google zu verhängen, wenn dem Tech-Giganten ein Fehlverhalten nachgewiesen werde.