„Alan Kurdi“ darf nach sechs Monaten aus Italien auslaufen

Die Festsetzung des Rettungsschiffs „Alan Kurdi“ durch die italienischen Behörden ist nach sechs Monaten beendet worden. Das teilte die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye mit. Die Entscheidung sei von einem Richter auf Sardinien bereits am Freitag getroffen worden. Sie ist allerdings noch nicht endgültig.

Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“
APA/AFP/ANSA

Sea-Eye warf der italienischen Regierung vor, sie wolle die Seenotrettung im Mittelmeer „systematisch hemmen“. Die Festsetzung von Rettungsschiffen durch Italien sei „verantwortungslos, weil sie ausschließlich politisch motiviert ist“, erklärte der Sea-Eye-Vorsitzende Gorden Isler. Die italienische Küstenwache hatte die „Alan Kurdi“ am 9. Oktober festgesetzt.

Der Richter in Sardinien habe entschieden, dass das Schiff nicht mehr festgehalten werden dürfe, da Sea-Eye durch die Festsetzung „schwere finanzielle Schäden“ erleide und „weitere Schäden komplexer Art“ entstehen könnten, wenn Sea-Eye nicht gestattet wird, das Schiff rechtzeitig zu seiner zweijährigen Inspektion und geplanten Wartungen nach Spanien zu überführen, erklärte die Organisation.

Sea-Eye teilte weiter mit, die „Alan Kurdi“ werde nun für die Wartungsarbeiten auf die Überfahrt nach Spanien vorbereitet. Der Verein Sea-Eye wurde 2015 im deutschen Regensburg gegründet. Laut eigenen Angaben engagieren sich mehr als tausend Menschen ehrenamtlich, um im Mittelmeer in Seenot geratene Geflüchtete zu retten.