WWF: Wilderei bedroht Störpopulation in der Donau

In der Donau lebende Störe sind durch Wilderei schwer bedroht. Laut einem aktuellen Bericht der Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) sind vier von sechs Störarten extrem gefährdet. In den vergangenen fünf Jahren wurden 214 Fälle von Wilderei entlang der Donau und im Schwarzen Meer von Umweltschützern dokumentiert. Ein Drittel aller Störprodukte wird laut WFF illegal vermarktet, heißt es im Bericht.

Die Donau gilt als letztes Refugium der Dinosaurierfische, die eben schon die Dinosaurier überlebten. „Astronomische Kaviarpreise befeuern die illegale Jagd auf die meistgefährdete Artengruppe der Welt. Wird der menschlichen Profitgier nicht Einhalt geboten, droht den Stören ein Schicksal im Museum“, warnte Jutta Jahrl, Störexpertin des WWF Österreich.

Die Dunkelziffer getöteter Störe dürfte bedeutend höher als die dokumentierten 214 Wildereifälle liegen. Im selben Zeitraum beschlagnahmten Behörden alleine in Bulgarien 594 Hakenleinen, die der verbotenen Jagd auf Störe dienten.

Einst in vielen Flüssen Europas heimisch

Eine Marktanalyse des WWF ergab, dass ein Drittel der Störfleisch- und Kaviarprodukte in den vier wichtigsten Störländern Europas illegal vermarktet werden. 19 Prozent der Proben in Bulgarien, Rumänien, Serbien und der Ukraine stammten von wildlebenden Stören, die weder legal gefangen noch gehandelt werden dürfen. Weitere zwölf Prozent entsprachen nicht den internationalen Handelsbestimmungen.

Störe gelten als die meistbedrohte Artengruppe der Welt. Einzelne Individuen können über 100 Jahre alt, mehr als sieben Meter lang und über eine Tonne schwer werden. Die größten Störvorkommen Europas gibt es noch an der unteren Donau bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Früher waren sie in vielen europäischen Flüssen heimisch – auch in der österreichischen Donau und ihren Zuflüssen.