20-Jähriger in USA bei Verkehrskontrolle erschossen

Bei einer Polizeikontrolle in einem Vorort der US-Stadt Minneapolis ist ein junger Afroamerikaner getötet worden. Der 20-Jährige starb gestern, nachdem ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle auf ihn geschossen hatte, wie die Polizeidirektion der Stadt Brooklyn Center im Bundesstaat Minnesota mitteilte. Am Abend versammelten sich Hunderte Demonstranten vor der örtlichen Polizeistation. Polizisten gingen mit Tränengas und Blendgranaten gegen sie vor.

Nach Behördenangaben war der junge Mann wegen eines Verkehrsdelikts angehalten worden. Dabei sei festgestellt worden, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Die Beamten hätten versucht, ihn festzunehmen, woraufhin der 20-Jährige mit seinem Auto zu fliehen versuchte.

Einer der Beamten habe auf den Wagen geschossen und den Fahrer getroffen, der noch an Ort und Stelle starb. Eine Beifahrerin habe „nicht lebensbedrohliche Verletzungen“ erlitten und sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden.

Knapp ein Jahr nach Floyds Tötung

Der tödliche Vorfall ereignete sich knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai 2020 im wenige Kilometer entfernten Minneapolis, der weltweit für Empörung gesorgt und in den USA beispiellose Anti-Rassismus-Proteste ausgelöst hatte.

In Minneapolis läuft derzeit der Prozess gegen den weißen Polizisten Derek Chauvin, der dem 46-Jährigen nach seiner Festnahme wegen Falschgeldvorwürfen mehr als neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt hatte. Floyd verlor das Bewusstsein und starb.