Kiew: Russland zog 40.000 Soldaten an Grenze zusammen

Russland hat nach Angaben der ukrainischen Regierung mehr als 40.000 Soldaten an seiner Grenze zur Ostukraine zusammengezogen. Das Gleiche sei auf der Halbinsel Krim geschehen, sagte Julia Mendel, die Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski, heute der Nachrichtenagentur Reuters.

Selenski ersuchte Putin um Gespräch

Selenski habe mitten in den Spannungen um ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gebeten. Dieser habe auf das Ersuchen aber noch nicht geantwortet. „Wir hoffen sehr, dass das keine Ablehnung eines Dialogs ist.“ Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, sagte, ihm sei in den vergangenen Tagen keine solche Anfrage bekanntgeworden. Ob es jüngst eine gegeben habe, könne er nicht sagen.

Die Ukraine und Russland machen einander für die wachsenden Spannungen in der Ostukraine, dem Donbass, verantwortlich. Dort wurden nach Angaben der Regierung in Kiew seit Beginn des Konflikts im Jahr 2014 rund 14.000 Menschen getötet.

Zuletzt wiederholt Berichte über Aufmarsch russischer Soldaten

In der vergangenen Woche gab es wiederholt Berichte über einen Aufmarsch russischer Soldaten an der Grenze zur Ukraine. Zudem kam es zu Kämpfen an der Demarkationslinie im Donbass. Dort stehen einander seit Jahren prorussische Separatisten und Regierungssoldaten gegenüber. Beide Seiten werfen einander Provokationen und den Bruch der Waffenruhe vor.

Selenski werde nach Paris reisen, um über den Truppenaufmarsch und die Eskalation im Donbass zu sprechen, sagte seine Sprecherin Mendel. Ein Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron ist für Ende der Woche geplant.