K-Frage: CDU-Gremien für Laschet, CSU-Präsidium für Söder

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat in den Führungsgremien der deutschen Partei vollen Rückhalt für seine angestrebte Kanzlerkandidatur erhalten. Indes stimmte das CSU-Präsidium einstimmig für Markus Söder – nun solle in einer „Verhandlungsdelegation“ von CDU und CSU über den Kanzlerkandidaten beraten werden.

„Es gibt eine breite Unterstützung für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten von CDU und CSU“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak heute nach Beratungen von Präsidium und Bundesvorstand.

„Meinungsbild eindeutig“

„Das Meinungsbild im Präsidium als auch im Bundesvorstand ist eindeutig“, sagte Ziemiak. Es gehe um die Fähigkeit zu führen, aber auch um die Fähigkeit, zusammenzuführen und ein Team anzuführen. Es gehe um die Modernisierung des Landes und um die Integrationskraft für die gesamte Gesellschaft, so Ziemiak. „All dies verkörpert nach einhelliger Auffassung der Wortmeldungen, die wir heute erlebt haben, am besten Armin Laschet.“

Laschet sagte, er werde noch am heutigen Tag das Gespräch mit Söder suchen. „Alle wollen eine schnelle Entscheidung.“ Er habe sich sehr über die große Unterstützung in den CDU-Gremien gefreut. „Das war heute keine Vorentscheidung, es war ein Meinungsbild der CDU und ihrer 15 Landesverbände“, sagte Laschet.

CSU-Präsidium einstimmig für Söder

Das CSU-Präsidium sprach sich indes einstimmig für CSU-Chef Söder als Kanzlerkandidat der Union aus. Es gebe in der CSU die Überzeugung, dass Söder der am besten geeignete Kandidat der Union sei, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume im Anschluss an die Sitzung des Präsidiums.

Nach dem Willen Söders soll die Entscheidung über den Kandidaten erst Ende der Woche getroffen werden. Es sei jetzt noch nicht der Tag der Entscheidung, vielmehr werde man sich Ende der Woche zusammensetzen, sagte Söder heute nach Teilnehmerangaben in einer Schaltung des CSU-Präsidiums.

Gegen „Hauruck-Verfahren“

Er werde auch darum bitten, dass sich nicht nur zwei Personen zusammensetzten, sondern weitere Vertreter beider Parteien mit dabei seien. Er sei gegen ein „Hauruck-Verfahren“. Söder betonte zudem, der Kanzlerkandidat müsse von einer breiten Mehrheit der Mitglieder getragen werden. Beide Parteien müssten sich ehrlich klar machen, mit wem man die besten Chancen habe.

Söder selbst bekräftigte, er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen. Es werde aber keinen Streit und keinen Groll geben, wenn die CDU das anders sehe. Auch das CSU-Präsidium werde heute keinen Beschluss fassen, sagte Söder – aber man wolle ebenfalls ein Meinungsbild.