Elektrofischen bleibt in der EU verboten

Elektrofischen wird in der Europäischen Union nicht wieder erlaubt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wies heute eine Klage der Niederlande gegen das Verbot der Fangmethode ab. Beim Elektrofischen werden Elektroden an den Fangnetzen angebracht, die Plattfische am Boden mit Stromimpulsen aufscheuchen und in die Netze treiben. Das ist in der EU seit 2019 verboten, bis Ende Juni 2021 gilt allerdings eine Ausnahmeregelung für einen kleinen Teil der Fischer in der südlichen Nordsee.

Gegen das Verbot wandten sich die Niederlande mit dem Argument, dass das Europäische Parlament und der Rat sich in Bezug auf die Seezunge nicht auf die besten verfügbaren wissenschaftlichen Gutachten gestützt hätten und gegen ihre Verpflichtung zur Förderung von Innovationen verstießen.

Laut Fischern umweltfreundlicher als Schleppnetze

Das Land hat an der Elektrofischerei ein großes wirtschaftliches Interesse: Niederländische Fischer fangen besonders oft Plattfische und haben viel in das Elektrofischen investiert. Sie argumentieren, dass es effizienter und besser für die Umwelt sei als Fischen mit Schleppnetzen, die den Meeresboden aufwühlen.

Andere Länder wie Frankreich dagegen nutzen die Methode kaum und sehen darum eher wirtschaftliche Nachteile in einer Erlaubnis. Naturschützer weisen zudem darauf hin, dass mit dem Elektrofischen viel mehr Fische in kürzerer Zeit gefangen werden könnten und Überfischung drohe. Auch würden Tiere dabei oft auf grausame Art verletzt.