Italien schickt David-Statue aus 3-D-Drucker zur Expo

Zur Weltausstellung in Dubai wird Italien ein lebensgroßes Replikat von Michelangelos David aus dem 3-D-Drucker in das Golfemirat schicken. Der „digitale Zwilling“ der Monumentalstatue, die in der Galleria dell’Accademia in Florenz steht, sei eine Premiere, teilte die verantwortliche Firma Hexagon Italia mit. Möglich wurde der Nachbau durch den Einsatz modernster Technik zum Scannen und Vermessen.

David-Statue aus 3-D-Drucker
APA/AFP/Carlo Bressan

Allein zwei Wochen dauerte es, um die 5,2 Meter hohe Skulptur aus der Renaissance digital zu vermessen. Anschließend wurde ihre Kopie mit Hilfe von 3-D-Druckern aus Acrylharzblöcken erstellt. Kunsthandwerker und Restauratoren gaben dem falschen David dann den letzten Schliff, um dem Erscheinungsbild des echten so nah wie möglich zu kommen – bis hin zu gleichmäßig aufgetragenem Marmorpulver.

Bis auf wenige hundertstel Millimeter

Seine eigens von der Universität Florenz dafür ausgesuchte Firma sei vor einer doppelten Herausforderung gestanden, sagte der Marketingleiter von Hexagon Italia, Levio Valetti, gestern der Nachrichtenagentur AFP. So seien hochkomplexe Instrumente nötig gewesen, um eine Statue dieser Größe „digital zu rekonstruieren“ und möglichst originalgetreu wiederzugeben.

„Wir sind bis auf wenige hundertstel Millimeter an die Realität herangekommen“, sagte Valetti. Die Reproduktion sei „viel genauer“ als alle früheren Kopien. Dank der optischen Instrumente habe der echte David noch nicht einmal berührt werden müssen.

Zehnmal leichter als das Original

Davids Doppelgänger, der einschließlich seines Sockels nur 550 Kilogramm wiegt und damit rund zehnmal leichter ist als das aus einem einzigen Marmorblock gehauene Original, wird voraussichtlich Ende April im italienischen Expo-Pavillon in Dubai eintreffen. Dort wird er dann für die Dauer der Ausstellung vom 1. Oktober bis zum 31. März 2022 zu sehen sein.

Michelangelo hatte seinen nackten biblischen Helden zwischen 1501 und 1504 geschaffen, er gilt vielen als Inbegriff der männlichen Schönheit.