CoV: Forschungsrat empfiehlt Zugang zu Registerdaten

Der Forschungsrat kritisiert, dass in Österreich große Datenmengen der öffentlichen Hand, die vielfach in Registern gespeichert werden (Registerdaten), bisher für Wissenschaft und Forschung größtenteils nicht zugänglich seien.

Auf Basis solcher Daten könnten Forschende allerdings künftig noch mehr zur Lösung sowohl medizinischer und gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen, wie die Covid-19-Pandemie zeige, heißt es in der Aussendung des Rats heute.

„Hierzulande werden die Möglichkeiten der Digitalisierung noch viel zu wenig genutzt“, so Helga Nowotny, Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung (RFT). Sie verwies auf Länder wie Dänemark, die Niederlande und Schweden, wo der Zugang zu Mikrodaten deutlich forschungsfreundlicher gestaltet sei. Auch die baltischen Staaten hätten schon vor 30 Jahren begonnen, die öffentlichen Bereiche vom Gesundheitswesen bis zum Wahlsystem zu digitalisieren.

„Notwendige Puzzleteile“

Das Beratungsgremium fordert die Bundesregierung auf, „die nationalen Rahmenbedingungen für datengetriebene Wissenschaft zu optimieren“. Es empfiehlt, das geplante „Austrian Micro Data Center“ rasch umzusetzen und die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen auszuarbeiten.

Regulierungen, die vor Datenmissbrauch schützen, seien dabei unerlässlich. Der Zugang zu und die Nutzung von Daten müssten geregelt und kontrolliert werden.

Der Forschungsrat empfiehlt einen regulierten Zugang zu Individualdaten aus den Registern der öffentlichen sowie der amtlichen Statistik über sichere und einfache Remote-Zugänge. „Nur so können der Wissenschaft und Forschung die notwendigen Puzzleteile in die Hand gegeben werden, die zur Lösung kommender Herausforderungen im Gesundheitswesen und im Kampf gegen eine drohende Wirtschafts- und gesellschaftliche Krise notwendig sind“, heißt es in der Aussendung.