Schulversuche sollen verlängert werden können

Die Frist für das Auslaufen „alter“ Schulversuche soll bis August 2027 verlängert werden. Das sieht ein Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums vor. Ursprünglich hätten diese bis August 2025 beendet sein müssen. Gleichzeitig sollen durch den Gesetzesvorschlag einige Versuche sofort ins Regelschulwesen überführt werden.

Im Bildungsreformgesetz 2017 wurde geregelt, dass alle zu diesem Zeitpunkt bereits laufenden Schulversuche entweder mit dem in der Bewilligung vorgesehenen Zeitpunkt oder spätestens am 31. August 2025 enden müssen. Dann sollen sie entweder verworfen oder ins Regelschulwesen überführt worden sein.

Pandemie als Grund

Die Fristverlängerung wird nun mit der Pandemie begründet: Aufgrund des „damit verbundenen außerordentlichen Arbeitsanfalles war es noch nicht für alle Schulversuche, die übergeführt werden sollen, möglich, die erforderlichen Vorbereitungsarbeiten abzuschließen“, heißt es in den Erläuterungen.

An anderer Stelle macht die geplante Novelle mit der Überführung von Schulversuchen Ernst: Das betrifft etwa das Schüler-Schüler-Gespräch bei der mündlichen Fremdsprachenmatura. Dabei führt im Dialogteil nicht der Lehrer das Gespräch mit den Prüfungskandidaten, sondern diese diskutieren miteinander.

Änderungen im Minderheitenschulwesen

Auch eine Änderung im Minderheitenschulwesen für Kärnten soll in eine Überführung eines Schulversuchs münden: „Aus pädagogischen Erwägungen“ soll im Lehrplan eine Trennung des gemeinsamen Pflichtgegenstandes „Deutsch, Slowenisch, Lesen, Schreiben“ in die beiden Pflichtgegenstände „Deutsch, Lesen, Schreiben“ und „Slowenisch, Lesen, Schreiben“ vorgenommen werden.

Eine weitere neue Regelung im Minderheitenschulgesetz für Kärnten soll außerdem ermöglichen, neben der Handelsakademie in Klagenfurt weitere berufsbildende mittlere und höhere Schulen in Kärnten zweisprachig zu führen.

Auch für das nächste Schuljahr verlängert werden soll die derzeit Ende August auslaufende Möglichkeit, Ausnahmebestimmungen von schulrechtlichen Regeln zur Bekämpfung der Pandemie zu treffen.