GB: Finanzminister Sunak soll vor Greensill-U-Ausschuss

Die Lobbyarbeit des britischen Ex-Premierministers David Cameron für die inzwischen insolvente Finanzfirma Greensill Capital bringt zunehmend die amtierende Regierung in die Schusslinie. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss wolle sowohl Cameron als auch Finanzminister Rishi Sunak vorladen, sagte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Mel Stride, der BBC.

Cameron hatte Sunak Textnachrichten geschickt, in denen er sich für Greensill Capital einsetzte. Cameron weist Vorwürfe zurück, dabei gegen Gesetze verstoßen zu haben. Die Regierung wiederum sagte, das von Cameron vorgebrachte Anliegen von Greensill Capital, verstärkt in die Vergabe staatlicher Coronavirus-Hilfskredite einbezogen zu werden, abgelehnt zu haben.

Ausschusschef Stride will auch Greensill-Capital-Gründer Lex Greensill vorladen. Mit Blick auf Cameron und Lex Greensill sagte Stride der BBC, er wolle beide zu dem Vorgehen befragen. Der Australier Greensill hatte die auf Lieferkettenfinanzierung spezialisierte Firma Greensill Capital 2011 gegründet. Anfang März meldete das Unternehmen Insolvenz an.