Johnson warnt vor dritter Welle in Großbritannien

Trotz niedriger Fallzahlen befürchtet der britische Premierminister Boris Johnson in diesem Jahr eine dritte Welle an Coronavirus-Infektionen in seinem Land. Das sei die feste Ansicht der meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sagte er gestern bei einer Pressekonferenz.

Kein anderer Kurs bei Öffnungsschritten

Derzeit weise aber nichts darauf hin, dass der Fahrplan zur Lockerung von Maßnahmen nicht wie geplant fortgesetzt werden könne, so Johnson. Bis zum 21. Juni sollen in England schrittweise alle Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden.

Um künftige Ausbrüche besser einzudämmen, soll zudem der Einsatz verschiedener Medikamente bei positiv Getesteten geprüft werden, so Johnson. „Das bedeutet zum Beispiel, wenn Sie positiv getestet werden mit dem Virus, könnte es eine Tablette geben, die Sie zu Hause einnehmen und die das Virus im Keim erstickt (…)“, so der Premier. Unter anderem nannte er Mittel wie Dexamethason und Remdesivir, die teilweise bereits bei Covid-19-Patienten zum Einsatz kamen.

7-Tage-Inzidenz liegt bei 26

In Großbritannien sind die Infektionszahlen in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen. Die 7-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 26 angegeben – zum Vergleich: Hierzulande liegt der Wert momentan bei rund 192. Mehr als 33 Millionen Menschen, knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung, wurde bereits mit einer ersten Dosis geimpft. Über zehn Millionen Menschen erhielten bereits beide Impfungen.