Diplomatenstreit: Prag stellte Ultimatum an Russland

Tschechien hat am Mittwoch gegen die Ausweisung von 20 Mitarbeitern der tschechischen Botschaft in Moskau offiziell protestiert und Russland aufgefordert, ihre Rückkehr zu ermöglichen. Sollte das nicht bis morgen Mittag geschehen, werde Tschechien am Donnerstagnachmittag über die Verkleinerung des Personals der russischen Botschaft in Prag auf die Ebene der tschechischen Botschaft in Moskau entscheiden.

Das teilte der neue tschechische Außenminister Jakub Kulhanek auf einer außerordentlichen Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Prag, Alexander Smejewskij, mit.

Explosionen in tschechischem Munitionslager

Der Diplomat war in das Außenministerium im Zusammenhang mit den jüngsten Turbulenzen in tschechisch-russischen Beziehungen wegen angeblicher Beteiligung des russischen Geheimdienstes GRU an zwei Explosionen im Munitionslager im südmährischen Vrbetice 2014 vorgeladen worden.

Die in Aussicht gestellte Verkleinerung des russischen Botschaftspersonals in Prag würde die Ausweisung von Dutzenden Beschäftigten bedeuten. Mit der Ausweisung von tschechischen Diplomaten hatte Russland auf ähnlichen Schritt Tschechiens reagiert.