Kommission bereitet Klage gegen AstraZeneca vor

Wegen der Verzögerungen bei Impfstofflieferungen bereitet die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen den britisch-schwedischen Hersteller AstraZeneca vor. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen und von Diplomaten heute erfuhr, informierte die Kommission die Botschafter der Mitgliedsstaaten über entsprechende Pläne. Eine große Zahl von EU-Ländern unterstütze eine Klage.

AstraZeneca hatte unter Verweis auf Produktionsprobleme im ersten Quartal nur 30 Millionen statt der vereinbarten 120 Millionen Impfdosen an die EU geliefert. Brüssel erwartet auch im zweiten Quartal deutliche Engpässe und statt zugesagter 180 Millionen nur 70 Millionen Dosen von AstraZeneca. Für Verärgerung in der EU hatte gesorgt, dass die Lieferungen an Großbritannien offenbar nicht eingeschränkt wurden.

Die Kommission wollte sich auf AFP-Anfrage nicht konkret zu einer möglichen Klage äußern. Ein Sprecher verwies darauf, dass die Behörde am 19. März einen Streitschlichtungsmechanismus aktiviert habe.

64.800 Dosen in Österreich eingetroffen

Keine Lieferverzögerungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff gibt es in der laufenden Woche in Österreich. Wie avisiert, trafen am Montag 64.800 Dosen ein. Morgen werden weitere 21.600 Dosen erwartet, womit insgesamt 86.400 Dosen zur Verfügung stehen, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Für kommende Woche hat AstraZeneca eine größere Lieferung von rund 290.000 Dosen angekündigt. Bestätigt wurde diese bis jetzt noch nicht.