Grenze zur Ukraine: Russland kündigt Truppenabzug an

Russland hat den Rückzug seiner in den vergangenen Wochen nahe der ukrainischen Grenze und auf der annektierten Krim-Halbinsel stationierten Truppen angekündigt. Die Ziele der Militärmanöver seien erreicht, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu heute bei einem Truppenbesuch auf der Krim. Er habe daher einen Rückzug der Einheiten auf ihre Stützpunkte ab morgen angeordnet.

Russland hatte in den vergangenen Wochen Zehntausende Soldaten an der ukrainischen Grenze und auf der Krim stationiert und damit Furcht vor einer Eskalation der Spannungen in der Region ausgelöst. Nach russischer Darstellung erfolgte das als Reaktion auf „bedrohliche“ Aktivitäten der NATO.

Im Ukraine-Konflikt spitzt sich die Lage zwischen Kiew und Moskau seit einigen Wochen wieder zu. In dem seit 2014 andauernden Konflikt zwischen prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee in der Ostukraine wurden schon mehr als 13.000 Menschen getötet. Seit Mitte Februar gibt es wieder verstärkte Kampfhandlungen, die einen ohnehin brüchigen Waffenstillstand weiter untergruben.

Russlands Präsident Wladimir Putin zeigte sich zu einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenski bereit – allerdings nicht wie von Selenski vorgeschlagen in der Ostukraine, sondern in der russischen Hauptstadt Moskau. „Wenn es um die Entwicklung der beidseitigen Beziehungen geht, dann bitte. Wir empfangen den Präsidenten der Ukraine zu jeder für ihn angenehmen Zeit in Moskau“, sagte Putin.