Intel: Investitionen gegen Chipengpässe brauchen Jahre

Der Chipriese Intel sieht kein Ende der globalen Halbleiterengpässe, die unter anderem Autoherstellern schwer zu schaffen machen. Die „beispiellose Nachfrage“ strapaziere die Lieferketten in der Branche, sagte der neue Intel-Chef Pat Gelsinger heute.

Es fehle an Fertigungskapazitäten, Material für Leiterplatten sowie an Bauteilen. „Wir erwarten, dass die nötigen Investitionen aus der Branche gegen diese Knappheit ein paar Jahre in Anspruch nehmen.“

Gelsinger, der erst vor Kurzem die Führung von Intel übernahm, will den Konzern verstärkt auch als einen Auftragsfertiger etablieren. Rückschläge bei der Entwicklung neuer Produktionstechnologien und der Vormarsch der Chiparchitektur der britischen Firma ARM brachten Intel zuletzt verstärkt unter Druck.

Weniger Geschäft mit Rechenzentren

Im vergangenen Quartal ging bei Intel das wichtige Geschäft mit Rechenzentren deutlich zurück. Der Konzern werde hier aggressiv um Marktanteile kämpfen, versicherte Gelsinger. Bei Prozessoren für Notebooks gab es unterdessen einen kräftigen Sprung – auch wenn günstigere Geräte als vor einem Jahr gefragt waren.

Insgesamt blieb der Intel-Quartalsumsatz im Jahresvergleich fast unverändert mit 19,67 Milliarden Dollar (rund 16,4 Mrd. Euro). Der Gewinn fiel unterdessen um gut 40 Prozent auf 3,36 Mrd. Dollar, wie Intel nach US-Börsenschluss gestern mitteilte. Einen Ausschlag dafür gab eine außerordentliche Belastung von rund 2,2 Mrd. Dollar, nachdem Intel zu einer Zahlung in dieser Höhe an eine Patentfirma verurteilt worden war.