130 Menschen ertrunken: Sea Watch sieht Schuld bei EU

Die NGO Sea-Watch macht die EU und die EU-Grenzschutzbehörde Frontex für das neue Bootsunglück im Mittelmeer vor der Küste Libyens verantwortlich, bei der laut der deutschen Hilfsorganisation etwa 130 Menschen ertrunken sind. „EU-Behörden und Frontex wussten von dem Boot, verweigerten aber Rettung“, twitterte die Hilfsorganisation. Am Ort des Unglücks seien nur noch zehn Leichen entdeckt worden.

„Unsere Crew auf dem Rettungsschiff Sea-Watch 4 legte eine Schweigeminute ein, um der Opfer dieses schrecklichen Vorfalls zu gedenken“, betonte die Hilfsorganisation.

Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ der NGO SOS Mediterranee sei nach stundenlanger Suche gestern an der Unglücksstelle nordöstlich von Tripolis eingetroffen, teilte die Organisation in der Nacht auf heute mit. In den vergangenen Tagen hatte SOS Mediterranee nach eigenen Angaben mehrere Notrufe zu in Seenot geratenen Booten erhalten, die jedoch mehrere Stunden entfernt lagen.