Israel: Myokarditis-Häufung nach Impfung nicht erwiesen

Nach Berichten über Dutzende Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer CoV-Impfung mit dem Biontech-Pfizer-Präparat hält Israels Gesundheitsministerium eine ungewöhnliche Häufung der Erkrankung für nicht erwiesen.

Israelische Medien hatten über eine Analyse berichtet, der zufolge 62 Fälle von Myokarditis aufgetreten seien, vor allem bei jungen Männern im Alter von 18 bis 30 Jahren. Davon seien zwei Personen – ein Mann und eine Frau – gestorben.

Insgesamt haben in Israel seit Beginn der Impfkampagne vor mehr als vier Monaten fünf der neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohner eine Zweitimpfung erhalten. In dem Land wurde nahezu ausschließlich mit dem Biontech-Pfizer-Präparat geimpft.

Ministerium: Kein eindeutiger Anstieg

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums teilte mit, ein Forschungsteam überwache alle Nebenwirkungen der CoV-Impfungen und veröffentliche regelmäßig Berichte.

Die in den Medien zitierte Analyse sei aber nicht vom Ministerium veröffentlicht worden. „Sie zeigt keinen eindeutigen Anstieg der Sterblichkeit wegen der Impfung, und es ist auch nicht sicher, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der Zahl von Herzmuskelentzündungen gibt.“

Es handle sich gleichwohl um einen „wichtigen Bericht“, über den das Forschungsteam in den kommenden Tagen beraten werde. Die Ergebnisse der Beratung würden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Pfizer: „Kausaler Zusammenhang nicht festgestellt“

Der Impfstoffhersteller Pfizer teilte mit, man sei über die Berichte in Israel informiert. „Wir haben keine Rate von Myokarditis beobachtet, die höher wäre, als man es in der allgemeinen Bevölkerung erwarten würde“, hieß es in der Mitteilung.

„Ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung wurde nicht festgestellt. Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Beweis dafür, dass in Verbindung mit dem Biontech-Pfizer-Impfstoff ein Risiko von Myokarditis besteht.“