Italien berät über Impfungen in Urlaubszentren

Italiens CoV-Kommissar will mit Impfungen in Firmen und Touristenorten die Kampagne beschleunigen. Es gebe 730 Firmenimpfstellen, zuvor müssten jedoch die über 65-Jährigen immunisiert sein, sagte der außerordentliche Kommissar für den Coronavirus-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung „La Repubblica“ (Samstag-Ausgabe). „Wir hoffen, bis Ende Mai dieses Ziel zu erreichen“, sagte der Armeegeneral weiter.

Mit Blick auf die nahende Ferienzeit und die Möglichkeit, dass Menschen für ihren Impftermin nicht zu Hause, sondern verreist sind, stellte Figliuolo Impfungen in Urlaubszentren in den Berg- und Sommerferienregionen in Aussicht. Darüber werde derzeit beraten.

Bis zu 18 Prozent wollen keine Impfung

Figliuolo behält zudem die Entwicklung durch Menschen im Auge, die sich nicht impfen lassen wollen. Diese in Italien als „No-Vax“ bezeichnete Gruppe von Leuten mache im Nordosten des Landes teilweise bis zu 18 Prozent aus, sagte der 59-Jährige. In anderen Regionen seien es zwischen zehn und zwölf Prozent.

„Das Phänomen ist dann statistisch relevant, wenn es über fünf Prozent steigt“, sagte er. Das könne zwar kompensiert werden, jedoch befürchte er, dass in der wärmeren Jahreszeit einige denken könnten, sie blieben von dem Risiko verschont, und sich deshalb nicht mehr impfen ließen.

Italien hatte am Donnerstag sein für Ende April veranschlagtes Ziel von 500.000 verabreichten Impfdosen am Tag erreicht. Dem Plan der Regierung zufolge sollen sich Menschen auch bei Haus- und Zahnärzten sowie Apotheken impfen lassen können. In der Impfkampagne wurden bisher knapp 20 Millionen Vakzindosen gespritzt.