Queen zu Nordirland: Versöhnung „nicht selbstverständlich“

Zum 100-jährigen Bestehen Nordirlands hat Königin Elizabeth II. die Anstrengungen vieler Menschen für den Friedensprozess in der Region gewürdigt. „Es ist klar, dass Versöhnung, Gleichheit und gegenseitiges Verständnis nicht selbstverständlich sind und weitere nachhaltige Standhaftigkeit und Engagement erfordern“, schrieb die Queen in einer heute veröffentlichten Botschaft.

Der Friedensprozess in der Region sei das Verdienst einer Generation von Politikerinnen und Politikern und Menschen, die den Mut und die Vision gehabt hätten, Versöhnung über Spaltung zu stellen.

Der 3. Mai 1921 gilt Historikern zufolge als Geburtsstunde Nordirlands. An diesem Datum trat das Gesetz in Kraft, das die Abspaltung Nordirlands vom Rest der irischen Insel manifestierte. Anders als Irland, das sich 1922 als Freistaat mit Dominion-Status von Großbritannien abspaltete und 1949 ganz aus dem Commonwealth ausschied, blieb Nordirland britisch. Die Frage, ob das Land zum Vereinigten Königreich gehören oder sich mit der Republik Irland wiedervereinigten sollte, führte zu einem jahrzehntelangen, blutigen Bürgerkrieg. Zuletzt nahmen die Spannungen in der Region wieder zu – unter anderem aufgrund neuer Regeln für den Handel mit Großbritannien, die durch den Brexit entstanden sind.

Johnson: „Über komplexe Geschichte nachdenken“

Auch Premierminister Boris Johnson würdigte den Jahrestag: „Es ist wichtig, dass wir innehalten, um über die komplexe Geschichte der vergangenen 100 Jahre nachzudenken“, schrieb Johnson auf Twitter. Menschen in Nordirland, Irland, dem Vereinigten Königreich und in aller Welt nähmen den Jahrestag sehr unterschiedlich wahr.

„Während das ein Moment der gemeinsamen Reflexion ist, ist es aber auch eine wichtige Gelegenheit, um Nordirland gemeinsam zu feiern und für all seine Menschen eine bessere und hellere Zukunft zu schaffen.“