Merkel für weltweiten Preis auf CO2-Ausstoß

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat sich im Kampf gegen den Klimawandel für eine internationale Ausweitung des Preises auf den CO2-Ausstoß ausgesprochen. „Ich halte eine CO2-Bepreisung für ein besonders geeignetes Instrument der Lenkung. Es bietet sich an, ihn auf weitere Sektoren auszuweiten“, sagte die CDU-Politikerin heute beim Petersberger Klimadialog mit Vertretern und Vertreterinnen von rund 40 Staaten.

Sie verwies darauf, dass das in Deutschland mit dem Preis auf Sprit, Gas oder Heizöl bereits umgesetzt sei. „Wir sind aber auf das Mitwirken aller angewiesen“, appellierte sie an die Staatengemeinschaft. Merkel verwies darauf, dass die EU und auch Deutschland ihre Klimaziele noch einmal anheben würden. Zudem unterstütze man die ärmeren Staaten bei der Anpassung an den Klimawandel mit über vier Milliarden Euro jährlich. Man sei bereit, auch in der nächsten Finanzierungsrunde ab 2025 zu helfen.

Vorbereitung auf Klimagipfel im November

Der Petersberger Klimadialog mit Vertretern aller großen Treibhausgasemittenten gilt als Vorbereitung des Weltklimagipfels Ende des Jahres in Glasgow. Dort sollen die neuen Ziele der Weltgemeinschaft zusammengefasst und verbindlich verankert werden. Wenn diese umgesetzt werden, würde die Erderwärmung voraussichtlich um etwa 2,4 Grad steigen. Im Pariser Weltklimavertrag ist aber die Vorgabe von deutlich unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad vereinbart. Die Staaten müssen dafür also in den kommenden Jahren noch nachlegen.

Der britische Premierminister Boris Johnson als Gastgeber des Weltklimagipfels in Glasgow forderte weitere Anstrengungen: „Das wird das Jahrzehnt, in dem wir entweder dem Klimawandel gemeinsam entgegenstehen oder gemeinsam untergehen.“ Mit Blick auf das Spitzentreffen der sieben großen Industriestaaten (G-7) in seinem Land im Juni erinnerte er daran, dass die jährlich zugesagten 100 Milliarden Euro aus privaten und öffentlichen Mitteln für die ärmeren Staaten noch nicht erreicht seien.