Malediven: Ex-Präsident bei Anschlag schwer verletzt

Auf den Ex-Staatschef und heutigen Parlamentspräsidenten der Malediven, Mohamed Nasheed, ist ein Attentat verübt worden. „Er ist verletzt, aber sein Zustand ist stabil,“ sagte ein Regierungsvertreter heute laut AFP in der Hauptstadt Male.

Forensiker in Male (Malediven) am Anschlagsort
Reuters/Maldives Police Service

Nasheed war den Angaben zufolge gestern in Male durch einen Sprengsatz an einem Motorrad schwer verletzt worden, als er in ein Auto einsteigen wollte. Der 53-Jährige musste operiert werden.

Der erste demokratisch gewählte Präsident des zuvor über Jahrzehnte autokratisch regierten Inselstaats braucht nach Einschätzung der Ärzte im Krankenhaus eine weitere Operation. Ein Angehöriger Nasheeds sagte, Splitter seien aus seiner Lunge und Leber entfernt worden. Nasheed sei ansprechbar und habe bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus mit den Ärzten gesprochen. Auch ein Leibwächter von Nasheed wurde ins Krankenhaus gebracht.

Nach Angaben von Präsident Ibrahim Mohamed Solih, einem engen Verbündeten von Nasheed, wurde eine Untersuchung zu dem Anschlag eingeleitet. Vertreter der Regierungspartei MDP machten aber bereits Gegner von Nasheeds Antikorruptionspolitik für das Attentat verantwortlich. Nasheed hatte angekündigt, den Diebstahl von 90 Millionen Dollar (rund 75 Mio. Euro) von der staatlichen Behörde zur Tourismusförderung während der Amtszeit des früheren Präsidenten Abdulla Yameen untersuchen zu lassen.