Erfolge für Schottische Nationalpartei bei Regionalwahl

Bei der Regionalwahl in Schottland hat die regierende Schottische Nationalpartei (SNP) erste Erfolge verbucht. Fünf der sechs Parlamentssitze, deren Ergebnis als erstes feststanden, gingen an die Partei von Regierungschefin Nicola Sturgeon, die für eine Unabhängigkeit Schottlands eintritt. Allerdings könnte das Ergebnis der Abstimmung von gestern knapp ausfallen.

Denn in einigen Regionen konnten die Parteien, die für einen Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich eintraten, Zuwächse verbuchen. Die Wahlbeteiligung war höher als vor fünf Jahren.

Sturgeon verteidigt Direktmandat

Sturgeon ihrerseits konnte das Direktmandat in ihrem Wahlkreis im Süden Glasgows verteidigen. SNP holte dort 60,2 Prozent der Stimmen und lag mit großem Abstand vor Labour mit 31 Prozent, wie heute bekanntwurde. Sturgeon sagte, es sei das Privileg ihres Lebens, den „diversesten Wahlkreis Schottlands“ zu vertreten.

Zweites Unabhängigkeitsreferendum möglich

Die SNP hat ein zweites Unabhängigkeitsreferendum für 2023 angekündigt, sollte sie eine Mehrheit im Regionalparlament erobern. Sie müsste dazu mindestens vier Sitze zusätzlich für sich gewinnen. Die Ergebnisse der Abstimmung werden bis morgen erwartet.

Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, nun müsse man abwarten, was weiter passiere. „Ich denke nicht, dass die Bevölkerung einen weiteren Verfassungsstreit will.“ Johnson hat sich bisher immer gegen ein neuerliches Unabhängigkeitsreferendum ausgesprochen.

Die SNP hat erst einmal eine absolute Mehrheit im Parlament erlangt, das war 2011. Der damalige britische Premierminister David Cameron beugte sich dem Druck und ließ eine Abstimmung über eine Unabhängigkeit Schottlands zu. Bei der Volksbefragung 2014 entschieden sich die Schotten dann für einen Verbleib im Vereinigten Königreich. Seitdem ist dieses allerdings gegen den Willen der Schotten aus der Europäischen Union ausgetreten.