„Bürgerkrieg“ bei Labour nach Wahlniederlage in England

Herbe Wahlniederlagen bei Kommunalwahlen in England haben Folgen innerhalb der britischen Labour-Partei. Parteivizechefin Angela Rayner sei von ihrem Amt als Generalsekretärin (Party Chair) entbunden worden, das sie parallel bekleidet hatte. Das berichteten britische Medien übereinstimmend gestern Abend. Der Partei stehe ein „Bürgerkrieg“ bevor, hieß es.

Unterstützerinnen und Unterstützer von Rayner nahmen die Politikerin in Schutz, sie sei nur ein Sündenbock. Labour hatte bei Kommunalwahlen in England insgesamt an die 200 Sitze verloren sowie bei einer Nachwahl für ein Unterhaus-Mandat erstmals seit Jahrzehnten den Sitz im nordostenglischen Hartlepool.

Krachende Niederlage für Starmer

Die Wahlen galten als erster Stimmungstest nach dem Brexit. Für Labour-Chef Keir Starmer, seit gut einem Jahr im Amt, war es eine krachende Niederlage. Er hatte eingeräumt, seine Partei habe die Menschen nicht erreicht, und Verantwortung für die herbe Niederlage übernommen. Hingegen konnte die Konservative Partei von Premierminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson deutliche Erfolge verzeichnen.