Hunderte Verletzte bei Zusammenstößen in Ostjerusalem

Bei schweren Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften in Ostjerusalem sind heute Hunderte Menschen verletzt worden.

Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds wurden etwa 50 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert. Hunderte Menschen warfen in der Nähe der Al-Aksa-Moschee Gegenstände auf die Sicherheitskräfte, diese reagierten mit Blendgranaten, Gummigeschoßen und Tränengas.

Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften am Tempelberg in Jerusalem
APA/AFP/Ahmad Gharabli

Eine israelische Polizeisprecherin sagte, die Polizei werde es nicht zulassen, dass „Extremisten“ die öffentliche Sicherheit gefährdeten.

Israelis feiern Jerusalem-Tag

Israel begeht heute den Jerusalem-Tag. Das Land feiert damit die Eroberung des arabischen Ostteils von Jerusalem einschließlich der Altstadt während des Sechstagekrieges 1967. Aus Sorge vor Gewalt hat die israelische Polizei Jüdinnen und Juden heute verboten, bei Flaggenmärschen durch die Altstadt auch den Tempelberg zu besuchen. Die Palästinenser sehen Ostjerusalem als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates.

Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist für Jüdinnen und Juden sowie Musliminnen und Muslime von herausragender Bedeutung. Es ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Jüdinnen und Juden.

Die Lage im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems ist seit Beginn des Fastenmonats Ramadan angespannt. Bei heftigen Zusammenstößen waren in Jerusalem seit Freitag rund 300 Palästinenser und rund 20 Polizisten verletzt worden.