Deutschland hebt Priorisierung für J&J-Impfstoff auf

Die Priorisierung für den Coronavirus-Impfstoff von Johnson & Johnson ist in Deutschland aufgehoben. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehle den Impfstoff ähnlich wie den von AstraZeneca grundsätzlich für über 60-Jährige, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute in Berlin.

Auf Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern können sich aber alle „nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoentscheidung“ mit diesem Impfstoff impfen lassen.

Ähnlich wie bei AstraZeneca wurden auch beim Impfstoff von Johnson & Johnson in einzelnen Fällen Blutgerinnsel nach einer Impfung beobachtet. Solche Hirnvenenthrombosen seien eine „sehr seltene, aber auch ernsthafte Nebenwirkung“, sagte Spahn.

Die USA hatten die Impfungen mit Johnson & Johnson deshalb vorübergehend ausgesetzt. In der EU ist der Impfstoff bereits seit März zugelassen, wurde aber bisher kaum eingesetzt.

Allerdings werden dann die meisten der über 60-jährigen Impfwilligen voraussichtlich schon eine CoV-Impfung bekommen haben, weshalb die Öffnung von Johnson & Johnson für Jüngere nach ärztlicher Aufklärung laut Spahn auch eine „pragmatische“ Entscheidung sei.