Zahl der Flüchtlinge auf Ägäis-Inseln geht zurück

Die Zahl der Flüchtlinge, die auf den griechischen Inseln in der Ostägäis festgehalten werden, geht immer weiter zurück. Ende April harrten in und um die Registrierlager auf Lesbos, Samos, Chios, Kos und Leros noch etwa 11.200 Menschen aus.

Im April 2020 lebten dort noch gut 40.000 Menschen, im Februar 2021 etwa 15.000 Flüchtlinge. Das berichtete das griechische Rundfunk ERT heute unter Berufung auf das Migrationsministerium.

Die konservative griechische Regierung hat die Asylverfahren beschleunigt und zusätzliches Personal eingestellt. Zudem wurden mehrere tausend Flüchtlinge – meist unbegleitete Minderjährige und kranke Kinder mit ihren Familien – in andere EU-Staaten gebracht.

Im berüchtigten und vielkritisierten Zeltlager von Mavrovouni (auch Kara Tepe 2) ist die Zahl der dort lebenden Menschen deutlich zurückgegangen. Zurzeit harren dort noch rund 6.200 Geflüchtete aus. Die Aufnahmekapazität dieses Registrierlagers liegt bei 10.000 Plätzen.

Vorwurf der illegalen Zurückweisungen

Die griechische Regierung brachte Tausende Menschen, die mit großer Wahrscheinlichkeit Asyl bekommen werden, darunter etwa schwangere Frauen und ältere Menschen, in den vergangenen Monaten bereits aufs Festland. Zudem werden die Seegrenzen zur Türkei schärfer überwacht.

Humanitäre Organisationen werfen Athen vor, illegale Zurückweisungen in die Türkei (Pushbacks) zu erlauben. Das bestreitet die Regierung in Athen.