Arbeitslosigkeit sinkt weiter – trotzdem hoch

Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter, ist aber noch deutlich höher als vor der Krise. 5.000 Menschen weniger als vor einer Woche waren arbeitslos gemeldet, teilte ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher heute mit.

Damit gebe es 130.000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr nach den Öffnungen der Wirtschaft – aber doch weiter 50.000 mehr als 2019, also vor der CoV-Pandemie. Ziel sei es, die Arbeitslosigkeit bis 2023 unter das Vorkrisenniveau zu bringen, sagte Kocher.

Derzeit sind laut Arbeitsministerium 340.973 Personen arbeitslos gemeldet und 77.000 Menschen in Schulungen. Die Kurzarbeit ist weiter stark nachgefragt, seit Anlaufen von Phase vier wurden dazu 306.000 Personen angemeldet.

Kocher wies aber darauf hin, dass erfahrungsgemäß nur etwa 60 Prozent der Angemeldeten dann auch tatsächlich in Kurzarbeit gehen. Durch die bevorstehenden Öffnungen in Gastronomie und Tourismus könnten 150.000 Personen wieder in Normalbetrieb wechseln oder aus der Arbeitslosigkeit in einen Job zurückkehren.

Stärkere Ausrichtung auf Schwerpunkte

Zugleich zog Kocher eine positive Zwischenbilanz zur Joboffensive, vormals auch als CoV-Arbeitsstiftung bekannt. Über diese hätten 77.000 Menschen eine Bildungsmaßnahme erhalten – bei insgesamt rund 140.000 Schulungsteilnehmern und -teilnehmerinnen.

Die Schulungen liegen damit heuer um rund 60 Prozent über dem Vorjahr. Die im Rahmen der Joboffensive vorgesehenen 100.000 Schulungsteilnehmer und -teilnehmerinnen bis Ende nächsten Jahres werden daher problemlos erreicht. 55 Prozent der 77.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Joboffensive sind Frauen.

19.000 aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten den Bildungsbonus als Förderung zusätzlich zum Arbeitslosengeld. Schwerpunkte sind Digitalisierung, Pflege, Nachhaltigkeit und Metallberufe. Das AMS werde in den kommenden Monaten noch stärker auf die Schwerpunkte fokussieren und auch die Kurse inhaltlich besser zuordnen.

Blümel sieht laufende Verbesserung

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) wies in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Kocher darauf hin, dass sich die Lage seit Jahresbeginn laufend verbessert habe. Die Öffnungsschritte im Mai sollten zusammen mit der steigenden Durchimpfungsrate noch einmal zu einer deutlichen Verbesserung führen. Anlass zu Optimismus gebe, dass sich die heimische Konjunktur im Aufwind befindet und die Lücke der Wirtschaftsleistung im Vergleich zu 2019 schrumpft, wenn sie auch noch 4,6 Prozent des BIP beträgt. Auch im internationalen Vergleich entwickle sich Österreichs Wirtschaft gut. Und schließlich verbessere sich auch die Stimmung in der Wirtschaft.