WIFO: Die Wirtschaft kommt in Fahrt

Während in China und den USA die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2021 schon gestiegen ist, war sie in der Euro-Zone niedriger als im Vorquartal. Aber auch in Europa mehren sich die Anzeichen für eine Erholung, und in Österreich sind die Unternehmen schon deutlich optimistischer als zuletzt, hier legte die Wirtschaftsleistung sogar leicht zu, schreibt das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) in seinem aktuellen Konjunkturbericht heute.

„Die seit Jahresbeginn beobachtbare Erholung des Unternehmens- und Konsumentenvertrauens gewann im April deutlich an Dynamik“, sagte die Autorin des aktuellen Konjunkturberichts, Sandra Bilek-Steindl.

Euro-Zone holt auf

Mit der weltweiten Erholung, ausgehend von China und asiatischen Schwellenländern, stiegen auch die Rohstoffpreise wieder an: Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg gegenüber dem langjährigen Tiefststand von April 2020 auf Euro-Basis 116 Prozent, gegenüber März 2021 verlor das Wachstum an Schwung. Während in den USA die Effekte fiskalpolitischer Maßnahmen die Wirtschaft stützten (+1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal), ging das BIP im Euro-Raum im ersten Quartal um 0,6 Prozent zurück.

Allerdings zeichne sich auch für die Euro-Zone eine wirtschaftliche Erholung für die Industrie und bei den Dienstleistungen ab, sagen die WIFO-Ökonomen. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) lag im April für viele EU-Länder erstmals seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie wieder über dem langjährigen Durchschnitt.

Einschätzungen in allen Branchen verbessert

Auch in Österreich beurteilten die Unternehmen die wirtschaftliche Lage merklich optimistischer als bisher. Laut WIFO-Konjunkturtest von April verbesserten sich die Konjunktureinschätzungen in allen Branchen deutlich. Durch den beginnenden weltweiten Aufschwung kam es aber zu Engpässen bei Vorprodukten, was die weitere Erholung bremsen könnte. Bauwirtschaft und Industrie stützten im ersten Quartal die heimische Wirtschaft, das BIP stieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Allerdings war die Wertschöpfung in den konsumrelevanten Dienstleistungsbereichen erneut rückläufig.