Deutsch-iranischer Dichter Said ist tot

Der aus dem Iran stammende, in Deutschland lebende Dichter Said ist tot. Er starb im Alter von 73 Jahren, wie das deutsche PEN-Zentrum gestern bestätigte. Said, der seit Jahrzehnten in München lebte, ist vor allem als Verfasser von Gedichten, aber auch Hörspielen, Aufsätzen und Reden bekannt. Sein erster Gedichtband erschien 1981.

Von 1995 bis 1996 war er Vizepräsident und Beauftragter des westdeutschen PEN-Zentrums für das Writers in Prison Committee. In dieser Zeit vermittelte er iranische Literatur an deutschsprachige Verlage. In seinen Texten verarbeitete Said häufig sein Leben im deutschen Exil. Ein Hauptmotiv seiner Gedichte war die Liebe. Für sein schriftstellerisches Werk, aber auch seinen politischen Einsatz erhielt Said zahlreiche Auszeichnungen.

„Literatur muss nur schön sein“

Die Liebe ist in seinen Werken ein wiederkehrendes Motiv. Vor dem Hintergrund seines Lebens wird sie zu einer Form des Protests. Doch für einen politischen Autor hielt Said sich nie: „Literatur muss nur schön sein. Wenn Sie sich instrumentalisieren lassen wollen, gehen Sie in die Partei.“ Bis zum Schluss schrieb er unter einem Pseudonym.

Ursprünglich sollte es als Schutz gegen den iranischen Geheimdienst dienen. „Aber wenn man älter wird, pfeift man auf diese Vorsichtsmaßnahmen.“ Eine Heimat hat Said im Iran nie gefunden. Er suchte sie stattdessen in der Literatur. „Die deutsche Sprache wurde zu einer Art Heimstätte für mich“, sagte der Dichter einmal.