Zwei Tote bei Raketenangriffen auf Israel

Bei neuen Raketenangriffen militanter Palästinenser auf israelische Ortschaften sind heute nach Angaben von Rettungskräften mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei einem Angriff im Grenzgebiet zum Gazastreifen sei ein Haus getroffen worden, in dem ausländische Arbeiter lebten. Der israelischen Polizei zufolge handelte es sich bei den Toten um Thailänder.

Infolge des Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen, den militante Palästinenser am Montag vergangener Woche begannen, wurden in Israel bisher zwölf Menschen getötet, Hunderte weitere wurden verletzt. Das Gesundheitsministerium in Gaza bezifferte die Zahl der Getöteten bei israelischen Angriffen auf 213, unter ihnen 61 Kinder. Verletzt worden seien 1.442 Menschen. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben mehr als 52.000 Palästinenser durch die israelischen Luftangriffe ihr Zuhause verloren.

Feuergefecht nahe Ramallah

An einem israelischen Kontrollpunkt nahe Ramallah im besetzten Westjordanland lieferten sich militante Palästinenser und israelische Soldaten laut Augenzeugenberichten ein Feuergefecht. Dabei wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah ein Mensch getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt.

Zu der Eskalation kam es, nachdem Tausende Palästinenser im Zentrum von Ramallah demonstriert hatten und einige von ihnen anschließend zu dem Kontrollpunkt marschiert waren.

Zusammenstöße gab es auch im Süden des Libanon an der Grenze zu Israel. Demonstranten seien auf die Grenzmauer gestiegen und hätten Steine geworfen, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Die israelischen Truppen hätten Tränengas und Rauchgranaten abgefeuert. Mindestens fünf Demonstranten seien verletzt worden.

Netanjahu: Hamas „um Jahre zurückgeworfen“

International wuchs die Besorgnis über die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern, die hohe Zahl ziviler Todesopfer und eine mögliche Ausweitung des Konflikts. US-Präsident Joe Biden erklärte seine Unterstützung für eine Waffenruhe. Er sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, stärker für ein Ende der Gewalt einzutreten. US-Außenminister Antony Blinken sagte dazu: „Unser Ziel bleibt es, den momentanen Kreislauf der Gewalt so schnell wie möglich zu beenden.“

Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Dessen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Angriffe im Gazastreifen würden fortgesetzt. Es gehe darum, dass „Ruhe und Sicherheit für alle israelischen Bürger wiederhergestellt werden“. Zugleich zeigte er sich zufrieden mit den Ergebnissen der Bombardements. Die Hamas sei dadurch „um Jahre zurückgeworfen“ worden, sagte er beim Besuch einer Luftwaffenbasis in Südisrael.

Die Staaten des UNO-Sicherheitsrates wollten sich heute – bereits zum vierten Mal innerhalb weniger Tage – erneut mit dem Konflikt befassen. Die Sitzung sollte am Rande eines lange geplanten Treffens zum Thema Frieden und Sicherheit in Afrika hinter verschlossenen Türen stattfinden, hieß es aus Diplomatenkreisen.