Blick auf den Achensee bei Schwaz in Tirol
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Deutsche Pfingsturlauber

Aufregung über Ausreisetests

Die Buchungslage zu Pfingsten ist in Westösterreich durchwegs gut. Allerdings sorgen mögliche Hürden bei der Heimreise deutscher Gäste für Aufregung bei den Hoteliers: An der Grenze braucht man einen negativen CoV-Test aus einer offiziellen Teststraße, Selbsttests und Hoteltests werden nicht anerkannt. Gesundheits- und Tourismusministerium verweisen auf ausreichende Testkapazitäten.

Nach Ende des langen Lockdowns schauen die Tourismusbetriebe in Vorarlberg, Tirol und Salzburg optimistisch in Richtung der Pfingstferien. Die Buchungslage sei durchwegs gut, berichtete das Ö1-Morgenjournal am Donnerstag. Vor allem deutsche Urlauberinnen und Urlauber – die finanziell wichtigste Kundschaft für die Hotels – haben sich angekündigt.

Gegenüber Ö1 äußerten Hoteliers allerdings die Sorge, vor der Ausreise der deutschen Gäste könnte es zu Pfingsten zu Problemen in den offiziellen Teststraßen kommen. Die Reisenden brauchen vor der Rückkehr in ihr Heimatland einen negativen Coronavirus-Test aus einer offiziellen Teststraße.

„Riesenchaos“ befürchtet

„Wenn es so stimmt, dass alle ausreisenden Gäste dann am Montag nur an den Teststraßen des Bundes getestet werden dürfen, dann wird das ein Riesenchaos. Unser Bezirk Schwaz, einer der tourismusintensivsten, hat zwei Teststellen. Am Montag werden sich Zigtausende testen lassen wollen“, sagte Manfred Furtner von der Tiroler Hoteliervereinigung gegenüber Ö1. Im Bezirk Schwaz liegt unter anderem das Zillertal, das im Sommer und Winter viele deutsche Urlauberinnen und Urlauber anlockt.

Die Hotels bieten Tests für Reisende an – etwa für den Gastronomiebesuch –, zudem gibt es die Möglichkeit von Selbsttests. An den Grenzen werden so durchgeführte CoV-Nachweise aber nicht akzeptiert. In diesem Bereich „muss noch etwas passieren“, sagte Furtner, sonst habe man den größtmöglichen „Anti-Österreich-Werbeeffekt“.

„Es wird am Anfang ein bisschen knirschen“

Der Hotelbesitzer Gregor Hoch aus Lech am Arlberg (Vorarlberg) teilt die Bedenken Furtners, rechnet aber damit, dass sich die Prozesse einspielen werden. „Es wird am Anfang wie bei jedem Anfang wahrscheinlich ein bisschen knirschen“, so Hoch gegenüber Ö1. Er glaube aber, „dass sich das nach ein, zwei Wochen gut eingelaufen hat“. Nachsatz: Es wäre „bizarr“, Gäste nach Österreich zu holen, ihnen aber nicht die Möglichkeit zu geben, getestet wieder auszureisen.

Am einfachsten wäre es, wenn die Tests, die viele Hotels sowieso anbieten, gleich für die Rückreise gelten würden, sagte Walter Veit von der Hoteliervereinigung in Salzburg. Die Anerkennung der Selbsttests sei leider in jedem Bundesland anders. Hinzu komme der „Kuddelmuddel“ mit Deutschland, den es dringend aufzulösen gelte. Das Aufsperren erfolge unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, so Veit. Die Tests in den Betrieben sollten auch bei der Ausreise anerkannt werden.

Ministerien: Testkapazitäten ausreichend

Die Hoteliers hoffen darauf, dass die Politik noch vor dem Pfingstwochenende eine Lösung findet. Das Gesundheits- und das Tourismusministerium verweisen in der ORF.at übermittelten gemeinsamen Stellungnahme auf das „vielfältige und breitflächige Testangebot“ in Österreich.

„Neben den zahlreichen Teststraßen des Bundes in den Bundesländern können auch auf den Gemeindeämtern unter Aufsicht für eine Ausreise gültige Antigen-Tests durchgeführt werden. Diese Möglichkeit besteht vielfach auch an Wochenende, es stehen daher ausreichend Testkapazitäten zur Verfügung“, so die Ministerien: „Zudem erwarten wir uns keine Verzögerungen bei einer Rückreise nach Deutschland, da dort zusätzlich ein Test nachgeholt werden kann, falls kein gültiger Nachweis vorliegt.“