Olympiasieger und Aktivist Lee Evans ist tot

400-Meter-Olympiasieger und -Weltrekordler Lee Evans ist tot. Der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet aus den USA starb im Alter von 74 Jahren in der nigerianischen Metropole Lagos, teilte der nationale Verband USATF gestern (Ortszeit) mit. Eine Woche zuvor hatte Evans, der immer noch als Trainer tätig war, dort einen Schlaganfall erlitten.

Olympiasieger und Aktivist Lee Evans nach dem Sieg bei den Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt.
AP

Der im kalifornischen Madera geborene Athlet schrieb 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt Geschichte: In 43,86 Sekunden blieb Evans als erster 400-Meter-Sprinter unter 44 Sekunden, gewann noch mit der 4x400-Meter-Staffel der USA Gold – und sorgte auch bei der Siegerehrung für Aufsehen.

Wie zuvor seine Landsleute Tommie Smith und John Carlos bei der 200-Meter-Siegerehrung protestierte er gegen die Rassendiskriminierung in den USA: Evans trug auf dem Podest eine schwarze Baskenmütze als Symbol der Black Panther und schwarze Socken. Sein Weltrekord wurde erst knapp 20 Jahre später, am 17. August 1988, durch seinen Landsmann Butch Reynolds (43,29 Sekunden) gebrochen.