Großfahndung in Belgien: Soldat weiter auf der Flucht

Ein mutmaßlich rechtsextremer Berufssoldat ist heute in Belgien weiter auf der Flucht gewesen. Mehrere Moscheen in der Provinz Limburg wurden der Nachrichtenagentur Belga zufolge vorsorglich geschlossen oder verstärkt überwacht. Viele Eltern hätten außerdem aus Sorge ihre Kinder nicht in die Schule geschickt, sagte der Bürgermeister der Stadt Maasmechelen an der belgisch-niederländischen Grenze.

Der Gesuchte kommt aus einem Nachbarort, wo auch ein Auto, das ihm mutmaßlich gehörte, gefunden wurde. In dem Wagen befanden sich Behördenangaben zufolge vier Panzerabwehrraketen.

Bereits am Vortag war der Nationalpark Hoge Kempen in der Nähe der Grenze für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Dutzende Einsatzkräfte durchsuchten laut Belga den etwa 12.000 Hektar großen Park – zunächst ohne Erfolg. Es gebe aber Hinweise, dass sich der Verdächtige in der näheren Umgebung befinde, sagte ein Sprecher der Bundesstaatsanwaltschaft.

Auf Liste von Terrorverdächtigen

Der 46-Jährige wird seit Montagabend vermisst. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er staatlichen Strukturen und mehreren Personen mit einem Anschlag droht. Der Berufssoldat hatte schon zuvor öfter einem bekannten flämischen Virologen, der belgische Behörden in der Coronavirus-Pandemie berät, mit dem Tod gedroht.

Die Behörden vermuten, dass der Soldat bewaffnet ist, da er auch direkten Zugang zur Waffenkammer seiner Armee-Einheit hatte. Aufgrund seiner rechtsextremen Sympathien steht der Soldat auf einer Terroristenliste der belgischen Anti-Terror-Behörde OCAM.