Argentiniens Regierung ordnet harten Lockdown an

Angesichts der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie hat die argentinische Regierung harte Ausgangsbeschränkungen angeordnet. In den besonders betroffenen Gebieten des südamerikanischen Landes gelte bis Ende des Monats eine Ausgangssperre zwischen 18.00 und 6.00 Uhr, kündigte Präsident Alberto Fernandez gestern an. Auch tagsüber dürfen sich die Menschen nur in der Nähe ihres Wohnortes bewegen. Lediglich essenzielle Geschäfte dürfen öffnen.

Soziale, religiöse und sportliche Aktivitäten sind untersagt. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen. Die Regierung verlängerte auch eine ganze Reihe von Hilfsprogrammen für Beschäftigte, Familien und Betriebe.

„Wir erleben gerade den schlimmsten Moment seit Beginn der Pandemie“, sagte Fernandez. „Abseits der Meinung jedes Einzelnen müssen wir den Ernst der Situation anerkennen und uns zusammentun, um diese Katastrophe zu überstehen.“

Tatsächlich hat im Herbst auf der Südhalbkugel die zweite Coronavirus-Welle Argentinien hart getroffen. Zuletzt registrierte das südamerikanische Land 35.884 Neuinfektionen pro Tag – einer der höchsten Werte seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr. Bereits in den vergangenen Wochen lag die Zahl der neuen Infektionen pro Tag immer wieder über 25.000.

Bisher haben sich rund 3,4 Millionen Menschen in Argentinien nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 72.000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Auslastung der Intensivstationen liegt bei über 70 Prozent.