Streit um beschlagnahmtes Schiff am Sueskanal ungelöst

Acht Wochen nach der Blockade des Sueskanals kann die „Ever Given“ ihre Fahrt trotz rechtlicher Schritte des japanischen Eigentümers noch immer nicht fortsetzen. Ein Gericht in Ägypten lehnte heute dessen Berufungsklage gegen die Beschlagnahme des 400 Meter langen Containerschiffs ab. Das Gericht in der Stadt Ismailia sei nicht zuständig und habe den Fall an ein anderes Gericht verwiesen, sagte der für die Kanalbehörde auftretende Anwalt. Nun ist am dortigen Wirtschaftsgericht am nächsten Samstag eine Anhörung geplant.

Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff lief im März im Sueskanal auf Grund. Sechs Tage lang blockierte es die wichtige Wasserstraße, die dem nordafrikanischen Land 2020 Einnahmen in Höhe von 5,6 Milliarden Dollar (4,6 Mrd. Euro) brachte. Wegen wirtschaftlicher Verluste in Millionenhöhe fordert die Kanalbehörde rund 600 Millionen Dollar (495 Mio. Euro) Entschädigung. Die Behörden wollen dem Schiff die Weiterfahrt erst erlauben, wenn der Streit geklärt ist.

Die Anwälte der japanischen Leasingfirma Shoei Kisen argumentierten vor Gericht, der Fehler liege bei der Kanalbehörde. Diese hätte der „Ever Given“ die Durchfahrt wegen des schlechten Wetters nicht erlauben dürfen. Die Schadenersatzforderung sei „übertrieben“. Zunächst hatte die Behörde mehr als 900 Millionen Dollar gefordert. Die Behörde hat jegliche Schuld an dem Vorfall von sich gewiesen.