USA sagen Gaza Wiederaufbauhilfe zu

Nach der Waffenruhe im Nahost-Konflikt haben die USA Hilfe beim Wiederaufbau des Gazastreifens zugesichert. Die Vereinigten Staaten würden einen „erheblichen Beitrag“ leisten und sich auch international um Unterstützung bemühen, sagte US-Außenminister Antony Blinken heute in Jerusalem. Er betonte, neben der Verbesserung der humanitären Lage müsse sichergestellt werden, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas nicht von der Hilfe profitiere.

Blinken äußerte sich nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Blinken wollte sich am Nachmittag mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah treffen. Er ist noch bis Donnerstag in der Region. Auf seinem Programm stehen ferner Gespräche mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Jordaniens König Abdullah II.

Waffenruhe soll halten

Ziel seiner Reise ist es, die seit Freitag geltende Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu festigen. Die zweitgrößte Palästinensergruppe wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft, weil sie Israel das Existenzrecht abspricht und der Gewalt nicht abschwören will.

Es ist Blinkens erster Besuch als Außenminister im Nahen Osten. Die seit Jänner amtierende US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte ihren außenpolitischen Fokus bisher eher auf andere Themen als den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gerichtet. So ist etwa die Stelle des Botschafters in Israel seit Jänner unbesetzt.

Biden ließ sich zudem mit mehreren Wochen ungewöhnlich lange Zeit, bevor er erstmals mit Netanjahu sprach. Für Spannungen zwischen Israel und den USA sorgt zudem die mögliche Wiederherstellung des Atomabkommens mit dem Iran, für die sich die Regierung in Washington einsetzt.

Elftägige Gewalt

Eskaliert war der elftägige Konflikt zwischen Israel und der Hamas unter anderem nach Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften auf dem Tempelberg in Jerusalem und im arabischen Osten der Stadt. Die Hamas hatte Israel per Ultimatum aufgefordert, unter anderem die Sicherheitskräfte vom Tempelberg abzuziehen. Als Israel dem nicht nachkam, feuerten militante Palästinenser am 10. Mai Raketen auf Jerusalem ab. Im Zuge des Konflikts waren es insgesamt mehr als 4360. Israel reagierte mit heftigen Angriffen in dem Küstengebiet.

Blinken betonte, auch die Spannungen im Westjordanland und Ostjerusalem müssten reduziert werden. Israelis und Palästinenser hätten gleichermaßen das Recht auf ein Leben in Sicherheit. Er sprach sich für eine Erneuerung der Beziehungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde aus.