Ex-Meinl-Bank-CEO Weinzierl in GB verhaftet

Der frühere Meinl-Bank-Chef Peter Weinzierl ist gestern im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht in Großbritannien verhaftet worden. Das teilte die US-Staatsanwaltschaft mit, die Weinzierl die Beteiligung an Bestechung und Geldwäscherei vorwirft.

Ex-Meinl-Bank-Chef verhaftet

Die Polizei hat den früheren Chef der Meinl Bank, Peter Weinzierl, in Großbritannien festgenommen. Eine Anklagebehörde in den USA wirft ihm vor, am Schmiergeldskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht beteiligt gewesen zu sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Weinzierl und dem ebenfalls beschuldigten Österreicher Alexander W. wird vorgeworfen, von 2006 bis 2016 mit Odebrecht und anderen Schwarzgeld gewaschen zu haben, um über „Reptilienfonds“ Beamte mit Hunderten Millionen Dollar zu bestechen. Weinzierl war Geschäftsführer der Meinl Bank, die später in Anglo Austrian AAB Bank umbenannt wurde.

Mehr als 170 Mio. Dollar

Die Staatsanwaltschaft im New Yorker Stadtteil Brooklyn teilte mit, Weinzierl sei auf Antrag der USA in Großbritannien festgenommen worden, während sich W., ebenfalls ein Mitarbeiter der Bank, auf freiem Fuß befinde. Weinzierl und W. seien auch Vorstände in einer mit der Meinl Bank verbundenen Bank in Antigua gewesen, erklärte das Büro des Staatsanwalts. Die Anwälte der beiden Beschuldigten und die Bank waren noch nicht erreichbar.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Beschuldigten und ihre Komplizen mit Hilfe von betrügerischen Transaktionen und Scheinverträgen mehr als 170 Mio US-Dollar (138,6 Mio. Euro) von New Yorker Bankkonten über ihre Bank auf Offshore-Konten überwiesen haben, die insgeheim von Odebrecht kontrolliert wurden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das Geld soll an Regierungsbeamte in Brasilien, Mexiko und Panama geflossen und von Odebrecht gewinnmindernd verbucht worden sein, wodurch der brasilianische Staat um Steuern von mehr als 100 Mio. US-Dollar betrogen worden sei.