EU erkennt Präsidentschaftswahl in Syrien nicht an

Die EU erkennt die Präsidentschaftswahl im Bürgerkriegsland Syrien nicht an. Wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell heute nach Beratungen der Außenminister der 27 Mitgliedsstaaten in Lissabon sagte, betrachtet die EU den Urnengang als „weder frei noch fair“. Er werde „nicht zur Beilegung des Konflikts“ in Syrien beitragen. Die Wahl werde auch zu keinerlei Initiative „für die internationale Normalisierung (der Beziehungen) zum syrischen Regime“ führen.

Bei der Präsidentschaftswahl handelt es sich um die zweite seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011, in dem fast 390.000 Menschen getötet und Millionen weitere vertrieben wurden. Ein Sieg des seit dem Jahr 2000 regierenden Machthabers Baschar al-Assad gilt als sicher. Das Ergebnis wird morgen erwartet.

Die EU hatte ihre Sanktionen gegen Assads Regierung und ihre Unterstützer um ein weiteres Jahr bis zum 1. Juni 2022 verlängert. Zu ihnen gehören unter anderem ein Ölembargo, Beschränkungen für Investitionen und das Einfrieren von Guthaben der syrischen Zentralbank. Zudem gelten Einreise- und Vermögenssperren gegen 283 Syrer, und die Vermögen von 70 Organisationen und Unternehmen wurden eingefroren.