Lukaschenko trifft Kreml-Chef Putin

Unter dem Druck der EU-Sanktionen und der wachsenden Konfrontation mit dem Westen reist der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko heute zu einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin. In Sotschi am Schwarzen Meer solle es um Fragen der weiteren bilateralen Entwicklung beider Länder gehen, teilte der Kreml mit. Es ist bereits das dritte Treffen der beiden Politiker in diesem Jahr.

Lukaschenko will, wie er sagte, mit Putin über die Folgen der Sanktionen der EU und der USA sprechen, die Weißrussland wirtschaftlich zu schaffen machen. Schon jetzt hat Minsk bei Moskau Schulden in Milliardenhöhe.

Ungeachtet der wachsenden Kosten für Russland hatte Putin zuletzt immer wieder betont, Lukaschenko weiter zu unterstützen. Weißrussland hängt wirtschaftlich am Tropf Russlands. Lukaschenko ist auch politisch abhängig von Moskau.

Zwangslandung sorgt für Empörung

Die Konfrontation zwischen Weißrussland und dem Westen spitzte sich zuletzt zu, weil Lukaschenko eine Ryanair-Passagiermaschine am Sonntag auf den Boden bringen ließ, um einen seiner Gegner festnehmen zu lassen. Der Oppositionsaktivist und Blogger Roman Protassewitsch kam nach der Zwangslandung in Haft. Mit ihm festgenommen wurde auch seine Freundin Sofia Sapega, die russische Staatsbürgerin ist.

Protassewitsch durfte nach vier Tagen seine Anwältin sehen. „Alles ist gut, er ist guter Dinge, positiv und fröhlich“, sagte Inessa Olenskaja der unabhängigen Nachrichtenagentur Belapan. Aus Verschwiegenheitsgründen könne sie nicht mehr sagen.