Bachelet fordert Untersuchung der Gewalt in Kolumbien

UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat eine unabhängige Untersuchung der Gewalt in der kolumbianischen Stadt Cali gefordert. Es sei unabdingbar, dass „alle, die Berichten zufolge an der Verursachung von Verletzungen oder Todesfällen beteiligt sind, einschließlich staatlicher Beamter, sofortigen, effektiven, unabhängigen, unparteiischen und transparenten Untersuchungen unterzogen werden“, erklärte Bachelet heute. Anschließend müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Seit Freitag wurden in der drittgrößten Stadt Kolumbiens laut von Bachelet zitierten Berichten mindestens 14 Menschen getötet, die meisten von ihnen durch Schüsse. Die Zahl der Toten seit Beginn der Proteste Ende April liegt nach offiziellen Angaben bei 59, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2.300.

Cali ist das Zentrum der seit einem Monat anhaltenden Demonstrationen gegen die Regierung des konservativen Präsidenten Ivan Duque. Menschenrechtsaktivistinnen und Menschenrechtsaktivisten werfen den Sicherheitskräften unverhältnismäßige Gewalt gegen Demonstrierende vor.