Israel: Zeichen stehen auf Regierung ohne Netanjahu

In Israel ist Medienberichten zufolge eine Regierungsbildung ohne Beteiligung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu offenbar kurz vor dem Abschluss. Der Liberale Jair Lapid sei kurz davor, ein Bündnis aus rechts-orientierten, gemäßigten und linksgerichteten Parteien zu schmieden, berichteten israelische Medien heute.

Einzige Gemeinsamkeit der Lager sei allerdings, zu verhindern, dass Netanjahu erneut an die Macht komme, wie Reuters dazu anmerkt. Lapid brauche noch die Zustimmung des Chefs der ultranationalistischen Partei Jamina, Naftali Bennett. Sie verfügt über sechs Sitze im Parlament und könnte sich damit als Königsmacher erweisen. Es wird damit gerechnet, dass Bennett seine Entscheidung noch heute bekanntgeben wird. Den Berichten zufolge würde zunächst er das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen und später an Lapid übergeben.

Eine solche Vereinbarung war Medienberichten zufolge bereits so gut wie abgemacht, als der Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästinensern am 10. Mai wieder voll ausbrach. Angesichts der Gewalt brach Bennett die Gespräche ab und erklärte, eine breitere Einheitsregierung anzustreben. Das hatte die Chancen von Netanjahu auf den Machterhalt wieder erhöht. Dieser machte indes einen Gegenvorschlag, um die Regierungsgeschäfte doch noch weiterführen zu können. Er plädierte für ein Bündnis aus drei Parteien.