Ungarns OTP soll slowenische Bank NKBM kaufen

Die zweitgrößte slowenische Bank Nova KBM (NKBM) soll in den nächsten Tagen an die ungarische OTP verkauft werden, berichtete die slowenische Wirtschaftszeitung „Finance“ heute mit Berufung auf inoffizielle Quellen. Mit der Übernahme würde die OTP der größte Spieler am slowenischen Bankenmarkt werden.

Die Übernahme wurde offiziell noch nicht bestätigt. Die Akteure schweigen zu den Informationen, berichtete die Zeitung. Verkauft wird die NKBM vom US-Fonds Apollo, der sich nach sechs Jahren vom slowenischen Markt zurückzieht.

Entgegen früheren Berichten der slowenischen Zeitung sei die Erste Group nicht am Kauf der NKBM interessiert gewesen, sagte ein Erste-Group-Sprecher heute auf APA-Anfrage. Dass die Bank in der Region generell aber wachsen wolle, sei bekannt.

Offenbar mehrere Kaufinteressenten

Die OTP besitzt in Slowenien die drittgrößte Bank im Land, die SKB Bank, die gemessen an der Bilanzsumme einen Marktanteil von rund acht Prozent hat. Gemeinsam mit der NKBM würde die neue Bankengruppe 29 Prozent des Marktes beherrschen und damit die größte Bank im Land sein. Den Primat hält derzeit die NLB mit einem Marktanteil von 24,7 Prozent.

Der Kaufpreis bleibt laut „Finance“ unbekannt. In einem früheren Bericht von Nachrichtenagentur Reuters wurde der Deal auf rund eine Milliarde Euro bewertet.

Die OTP galt von früh an als Favorit für die Übernahme der NKBM. Laut „Finance“ hatten sich in letzter Zeit weitere Kaufinteressenten gemeldet, unter anderem die belgische KBC, die sich vor Jahren aus der Großbank NLB zurückgezogen hat.