WHO-Notfallzulassung für Impfstoff von Sinovac

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Notfallzulassung für das Coronavirus-Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac erteilt. Der Impfstoff entspreche in seiner Wirksamkeit, Sicherheit und Herstellung den internationalen Standards, teilte die Organisation gestern in Genf mit. Eine Immunisierung erfordert zwei Impfdosen im Abstand von zwei bis vier Wochen.

Nach der Beurteilung des unabhängigen WHO-Beraterstabs für Impfstoffe (SAGE) verhindert der Impfstoff bei 51 Prozent der Geimpften jegliche Krankheitssymptome. Bei 100 Prozent wurden eine schwere Covid-19-Erkrankung und ein Krankenhausaufenthalt verhindert. Mit der Zulassung können UNO-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen. Darunter ist das internationale Impfprogramm Covax, auf das sich vor allem ärmere Länder bei der Zuteilung von Coronavirus-Impfstoffen verlassen.

Sinovac ist nun der zweite chinesische Impfstoff mit einer WHO-Notfallzulassung. Bereits am 7. Mai bekam das Vakzin der chinesischen Firma Sinopharm eine WHO-Zulassung. Länder, die keine eigene Regulierungsbehörde haben, nehmen die WHO-Entscheidung oft als Grundlage für ihre eigene Zulassung. Für die EU, die USA und andere Länder mit Regulierungsbehörden hat die Notfallzulassung der WHO keine Bedeutung. Sie prüfen Wirkstoffe selbst und entscheiden über eine Zulassung.