„Handhabbare Lösungen“ für Kindergärten gefordert

Damit Familien und das Kindergartenpersonal einen unbeschwerten Sommer verbringen können, brauche es „spätestens mit Beginn der Sommerferien handhabbare und nachvollziehbare Lösungen“ für Kindergärten zum Schutz vor CoV. Das fordert eine Trägerinitiative aus Diakonie, Kinderfreunden, Kinder in Wien (KIWI) und St. Nikolausstiftung heute.

Sie fordern flächendeckend für Kindergartenkinder Tests mit Lutschern, die schnell und einfach angewandt werden könnten. Diese regelmäßigen Tests würden Sicherheit für das Personal, die anderen Kinder und für die Familien bringen.

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Kritik: Kindergartenkinder werden vergessen

Der Lutschertest könnte jeweils sonntags oder spätestens montags in der Früh mit den Eltern zu Hause durchgeführt werden. Ein sicherer Start am Montag wäre damit gewährleistet. Die Verteilung der Lutschertests an die Eltern könnte über die Bildungseinrichtungen erfolgen. Im Unterschied zur Schule haben die Kindergärten in Wien auch in den Sommermonaten fast durchgehend offen.

Die aktuelle Einreiseverordnung zeige „einmal mehr“, dass der Kindergarten nicht im Blickfeld der Politik ist: Kinder unter zehn Jahren werden darin nicht erwähnt, kritisierte die Initiative.

Als Beispiel wurde angeführt: „In der Handhabung der aktuellen Fassung wird der Antikörper-Status genesener oder geimpfter Eltern, auch für Kinder unter zehn Jahren, ohne weitere Prüfung einfach ‚angenommen‘. Dies kann dazu führen, dass erkrankte Kinder in den Kindergarten gehen und das Virus oder -mutationen verbreiten könnten.“

Kurz und Faßmann äußerten sich zu Schulen

Die Entscheidung über den genauen Ablauf des Schulbetriebs nach den Ferien wird unterdessen voraussichtlich im August fallen. Sowohl Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als auch ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hielten sich bei einem Schulbesuch in Wien heute bedeckt in Sachen Test- und Maskenpflicht im Herbst. Kurz deutete aber an, dass die Durchimpfungsrate auch bei den Jüngeren wohl eine Rolle spielen werde.

„Wir müssen uns überlegen, ob wir den hohen Testaufwand auch im Herbst betreiben werden“, so Faßmann. Die dreimal pro Woche auf dem Stundenplan stehenden „Nasenbohrertests“ würden sowohl Zeit als auch Geld kosten. Über den Sommer wolle man das „kritisch reflektieren“.

Vehement gegen ein Ende der Tests an Schulen sprach sich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei einer Pressekonferenz aus. Solche Überlegungen seien „völlig verfrüht“. Derzeit seien die Schülerinnen und Schülern noch komplett ungeimpft, auch die Immunisierungsrate bei den Lehrerinnen und Lehrern sei zu gering.

Die FPÖ verlangte indes das sofortige Ende der Test- und Maskenpflicht. Stattdessen solle mit den üblichen Hygieneregeln, Acrylglastrennwänden und Raumluftreinigern gearbeitet werden, so Bildungssprecher Hermann Brückl.