NL: Eltern fordern von TikTok Entschädigung

Tausende niederländische Eltern verlangen von den Betreibern der populären Videoplattform TikTok Schadenersatz für ihre Kinder. Insgesamt beliefen sich die Forderungen auf mehr als 1,4 Milliarden Euro, erklärte die niederländische Stiftung für Marktinformationsforschung (SOMI). Nach eigenen Angaben vertritt sie mehr als 64.000 Eltern. Zur Begründung hieß es, TikTok sammle Daten von Minderjährigen, um ihnen gezielte Werbung anzuzeigen, ohne dafür eine Erlaubnis einzuholen.

Zudem seien Kinder Gefahren durch „Challenges“ ausgesetzt, bei denen sich Nutzerinnen und Nutzer der Plattform gegenseitig zu gefährlichen Handlungen auffordern würden. Die Stiftung SOMI ist eigenen Angaben zufolge eine Non-Profit-Organisation, die sich dem Schutz grundlegender Rechte der Nutzer von Onlinediensten widmet.

EU-Kommission kündigte Überprüfung an

TikTok gehört dem chinesischen Konzern ByteDance. Der Plattformbetreiber hatte zuvor erklärt, man unternehme viel, um die Sicherheit junger Nutzerinnen und Nutzer zu gewährleisten. Den Nutzungsbedingungen von TikTok zufolge brauchen Minderjährige die Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten.

Ende Mai hat die EU-Kommission eine Überprüfung der Geschäftspraktiken von TikTok angekündigt. Nach einer Warnung des Europäischen Verbraucherverbands (BEUC) über Verstöße gegen EU-Verbraucherrechte sei ein formeller Dialog mit TikTok gestartet worden, teilte die EU-Kommission am 28. Mai mit. Als „besorgniserregende Praktiken“ von TikTok nannte sie unter anderem „aggressive Werbetechniken, die auf Kinder abzielen“.