ILO: Arbeitsmärkte erholen sich nur langsam

Millionen Menschen weltweit haben durch die CoV-Krise ihre Arbeit verloren oder mussten Arbeitsstunden reduzieren. Wenn sich die Pandemie nicht weiter verschärft, sollte in der zweiten Jahreshälfte zwar eine Erholung auf den Arbeitsmärkten einsetzen, berichtete die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) gestern.

Aber selbst die mit einem Konjunkturaufschwung verbundene Rückkehr an die alten Arbeitsplätze und die Schaffung neuer Stellen reichten nicht, um 2022 den Mangel an bezahlter Arbeit auszugleichen. Zu den Rückkehrerinnen und Rückkehrern drängten zusätzlich jedes Jahr Millionen junge Leute neu auf den Arbeitsmarkt.

2020 gingen nach Angaben der ILO 8,8 Prozent aller Arbeitsstunden weltweit verloren. Das entspreche der Leistung, die 255 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeitstellen innerhalb eines Jahres leisten. Der coronavirusbedingte Verlust an Arbeitsplätzen und Arbeitsstunden entspreche 2021 noch 100 Millionen Vollzeitstellen, im kommenden Jahr 26 Millionen.

220 Mio. Arbeitslose weltweit

Damit dürften heuer 220 Millionen Menschen weltweit arbeitslos sein, im kommenden Jahr noch 205 Millionen. Vor der Krise, also 2019, waren es nach ILO-Schätzungen 187 Millionen.

Die Erholung werde je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen, so die ILO. Zum einen, weil nicht überall gleich schnell gegen das Coronavirus geimpft werde und damit CoV-Schutzmaßnahmen aufgehoben werden können, zum anderen, weil ärmere Länder nicht in der Lage seien, große Pakete zur Ankurbelung der Konjunktur zu schnüren.