David Diop gewann britischen International-Booker-Literaturpreis

Mit seinem Buch „At Night All Blood Is Black“ hat der franko-senegalesische Schriftsteller David Diop den britischen International-Booker-Literaturpreis gewonnen. Darin erzählt der 55-Jährige die Geschichte von Senegalesen, die im Ersten Weltkrieg aufseiten der Kolonialmacht Frankreich gegen Deutschland kämpften. Diop ist der erste französische Autor, der den mit insgesamt 50.000 Pfund (57.947,50 Euro) dotierten Preis gewinnt.

Der franko-senegalesische Schriftsteller David Diop
APA/AFP/Joel Saget

Er teilt sich die Auszeichnung und das Preisgeld mit seiner Übersetzerin Anna Moschovakis, die das Werk aus dem Französischen übertrug. Die Juryvorsitzende Lucy Hughes-Hallett sagte, die Geschichte aus Krieg, Liebe und Wahnsinn besitze furchteinflößende Kraft.

Die Erzählung wirke unheimlich auf die Leser. „Wir waren uns einig, dass seine beschwörende Prosa und seine dunkle, brillante Vision unsere Emotionen erschüttert und uns umgehauen hatten. Dass es uns verzaubert hatte“, sagte Hughes-Hallett.

Der Literaturpreis ehrt die besten fremdsprachigen und ins Englische übersetzten Romane, die im Vereinigten Königreich veröffentlicht wurden. Die Jury hatte letztlich sechs von 125 Büchern für eine Shortlist ausgewählt. Schriftsteller und Übersetzer dieser sechs Werke bekommen dafür je 1.000 Pfund. Wegen der Pandemie fand die Preisverleihung online statt und wurde auf den Facebook- und YouTube-Kanälen des Preises übertragen.