Van der Bellen und Steinmeier beschwören Zusammenhalt

Bei seiner ersten Auslandsreise nach einer CoV-bedingten Pause von rund einem Jahr hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen gemeinsam mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier einmal mehr die Wichtigkeit europäischer Zusammenarbeit in Zeiten der Krise betont.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe sich auch die EU „letztlich bewährt“, waren sich die beiden Staatsoberhäupter bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Schloss Bellevue gestern einig.

Bundespräsident Van der Bellen in Berlin

Die erste Auslandsreise nach der CoV-Krise führt Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach Deutschland. Zum Auftakt traf er seinen deutschen Amtskollegen Frank Walter Steinmeier.

Die Krise habe gezeigt, dass kein Staat alleine das Virus besiegen könne, sagte Van der Bellen. Sie habe aber auch vor Augen geführt, dass es in einem Europa, das oft „leichtfertig schlechtgeredet“ werde, ein „wirklich bemerkenswertes Maß an Zusammenhalt und Solidarität, das in der Welt seinesgleichen sucht“, geben kann, so Steinmeier.

„Wirklich gute Nachbarn“

Zwar habe es am Anfang auch zwischen Österreich und Deutschland Spannungen gegeben, räumte Van der Bellen mit Verweis auf „Kommunikationsprobleme“, etwa in Ischgl zu Beginn der Pandemie, ein. Doch hätten diese rasch beseitigt und einvernehmlich gelöst werden können. „Das hat mich überzeugt, dass Deutschland und Österreich wirklich gute Nachbarn sind.“

Es sei deshalb auch kein Zufall, dass ihn seine erste Auslandsreise nach so langer Zeit ausgerechnet nach Berlin führe. Auch Steinmeier lobte die engen deutsch-österreichischen Beziehungen und betonte, dass Van der Bellen mittlerweile zu einem „persönlichen Freund“ geworden sei.

Am Nachmittag stand für Van der Bellen ein Treffen mit den beiden Kanzlerkandidaten der konservativen CDU/CSU sowie der Grünen – Armin Laschet und Annalena Baerbock auf dem Programm. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel fand ein Videogespräch statt, sie empfängt Gäste aufgrund der Pandemie derzeit nur virtuell.